DNR, BUND und WWF kritisieren Vorschlag der CSU-Führung zur Wärmepumpenförderung
Wer hier kürzt, verwehrt den Menschen den Zugang zu langfristig bezahlbarer Wärmeversorgung

Berlin - Der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) und der WWF Deutschland warnen eindringlich vor dem Vorschlag der CSU-Führung, die Förderung für Wärmepumpen zu kürzen, um die bisherige Lücke im Haushalt zu schließen. Diese Debatte gefährde die Wärmewende und sei unsozial. Gerade auch Bayern profitiert aktuell stark von dem Förderprogramm.
„Ein Ausspielen der Wärmepumpenförderung gegen andere Finanzbedarfe führt zu keinem Fortschritt. Die CSU schneidet sich mit ihrem Vorstoß ins eigene Fleisch. Denn gerade in Bayern gehören die Haushalte zu den größten Profiteuren der Förderung. Die Wärmepumpe ist nicht nur ein Schlüssel für klimafreundliches, sondern auch für bezahlbares Heizen und sorgt für Energiesouveränität. Jede Forderung nach Kürzung trifft nicht nur den Klimaschutz, sondern verunsichert auch den Markt und trifft letztendlich Bürgerinnen und Bürger finanziell sehr hart. Wirkliches Sparpotential liegt in den Milliarden Euro an umweltschädlichen Subventionen pro Jahr und den geplanten überdimensionierten Gaskapazitäten, die Verbraucher:innen teuer zu stehen kommen werden,“ kommentiert Sebastian Breer, Klimaexperte beim WWF.
„Die Wärmepumpenförderung ist eine tragende Säule der Wärmewende in Deutschland und ist gerade erst wieder in Schwung gekommen. Statt auf Scheindebatten zu setzen, sollte die CSU-Spitze besser Verantwortung übernehmen, Planungssicherheit für diese Zukunftsbranche schaffen und konstruktiv an Lösungen für Bevölkerung und Klimaschutz arbeiten“, betont Tobias Pforte-von Randow, stellvertretender politischer Geschäftsführer beim DNR.
„Es braucht dringend mehr Investitionen in erneuerbare Heizungen. Gerade Menschen mit geringem Einkommen sind darauf angewiesen, etwa bei der Anschaffung einer Wärmepumpe Unterstützung zu bekommen, da sie sonst mit fossilem Gas in eine Kostenfalle geraten. Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, ihrer verfassungsrechtlichen Verpflichtung zu mehr Klimaschutz nachzukommen, statt genau dort zu kürzen, wo Gelder wirklich wirken“, so Julius Neu, Klimaexperte beim BUND.
Hintergrund:
Die Verbände weisen darauf hin, dass nach jüngsten Medienberichten auch Bayern Gefahr läuft, die eigens von CSU gesetzten Klimaschutzziele zu verfehlen. Ohne einen konsequenten Hochlauf der Wärmepumpen kann der Freistaat seine selbst gesteckten Verpflichtungen nicht einhalten. Was auf Bundesebene gilt, trifft auch hier zu: Eine funktionierende Wärmewende ist die Voraussetzung, um Klimaschutzpläne in tatsächliches Handeln zu übersetzen. Für den steigenden Bedarf an Wärmepumpen in den kommenden Jahren sollte die bestehende „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen“ (BEG) noch weiter aufwachsen. Für 2025 sind lediglich 7,1 Milliarden Euro vorgesehen – zu wenig, um den steigenden Bedarf der Haushalte langfristig zu decken und die notwendige Dynamik in der Wärmewende zu sichern.
Kontakt beim WWF:
Lea Vranicar | Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin E-Mail: lea.vranicar@wwf.de Tel: 030311777467

Tobias Pforte-von Randow
Koordinator Politik & Gesellschaft - stllv. politischer Geschäftsführer
