DNR-Mitgliederversammlung: 75 Jahre Engagement für Umweltschutz und Demokratie

Delegierte wählen Präsidium, beschließen politische Leitlinien, begrüßen neue Mitglieder und feiern das Jubiläum des Dachverbands
Berlin – Am heutigen Freitag kamen die 100 Mitgliedsorganisationen des Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) zur jährlichen Mitgliederversammlung zusammen. Diese stand im Zeichen der Stärkung von Demokratie und Vielfalt sowie der Absicherung des Engagements von Millionen Ehrenamtlichen im Natur-, Umwelt- und Tierschutz. Bereits am Vorabend wurde das 75-jährigen Bestehen des Dachverbands mit geladenen Gästen aus Politik und Zivilgesellschaft sowie langjährigen Wegbegleiter*innen gefeiert.
Bundesumweltminister Carsten Schneider dankte in seinem Grußwort dem DNR für 75 Jahre demokratische Arbeit für Umwelt- und Naturschutz. Er hob hervor, wie wichtig die Diversität der Mitgliedsorganisationen mit ihren insgesamt 11 Millionen Mitgliedern für die Verankerung der Umweltpolitik in der Gesellschaft ist. Für deren Engagement vor Ort fand er stärkende Worte: „Ich unterstütze Sie dabei, wo immer ich kann. Wir brauchen den Interessenausgleich und wir brauchen eine starke Stimme für Natur- und Umweltschutz in Deutschland.”
DNR-Präsident Kai Niebert betonte in seiner Eröffnungsrede, dass Umweltpolitik alltagstauglich werden müsse: Sie müsse verständlich, verlässlich und wirksam sein. In Zeiten wachsender Unsicherheit setzt der DNR auf starke Bündnisse mit allen demokratischen Kräften in Gesellschaft, Staat und Wirtschaft. Mit Blick auf den Zustand der Demokratie sagte er: „Resilienz und Widerstandsfähigkeit sind das neue ‚nachhaltig’. Nicht nur in Ökosystemen, sondern in unserer Gesellschaft.” Niebert betonte, dass ohne die Millionen ehrenamtlichen Stunden, die jährlich im Natur-, Umwelt- und Tierschutz geleistet werden, der Staat seinen Verpflichtungen zum Schutz der Lebensgrundlagen nicht nachkommen könne.
Präsidium neu gewählt
Turnusgemäß haben die Delegierten auch ein neues Präsidium gewählt. Das elfköpfige Gremium wird die Arbeit des DNR in den kommenden vier Jahren strategisch begleiten und weiterentwickeln. Kai Niebert wurde einstimmig als Präsident bestätigt. Gewählt wurden zudem Thomas Schröder (Deutscher Tierschutzbund) und Heike Vesper (WWF) als Vizepräsident*innen, Adrian Johst (Naturstiftung David) als Schatzmeister sowie Felicia Graubner (BUNDjugend) als Jugendvertreterin. Beisitzer*innen sind künftig Melanie Grimm (Deutscher Alpenverein), Silvie Kreibiehl (Germanwatch), Jörg-Andreas Krüger (NABU), Jan Peters (Michael Succow Stiftung), Martina Schaub (OroVerde) und Carolin Schenuit (FÖS).
Leitantrag verabschiedet
Mit dem heute verabschiedeten Leitantrag hat der DNR politische Linien für die kommenden Monate beschlossen. Angesichts der wachsenden Angriffe auf zivilgesellschaftliche Organisationen heißt es darin: „Wer heute gegen die Gemeinnützigkeit polemisiert oder Beteiligungs-, Informations- und Klagerechte beschneiden will, trifft nicht ‚die NGOs‘, sondern Bürgerinnen und Bürger – und damit die demokratische Infrastruktur unseres Landes.“ Der DNR setzt sich für eine Politik ein, die Beteiligung stärkt, ökologische und soziale Herausforderungen gemeinsam angeht und Umweltpolitik als Teil krisenfester Daseinsvorsorge versteht.
Dachverband wächst: Zwei neue Organisationen aufgenommen
Mit Kommbio – Kommunen für biologische Vielfalt e.V. und der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt wurden zwei neue Organisationen in den DNR aufgenommen. Damit zählt der Dachverband im Jubiläumsjahr nun 100 Mitgliedsorganisationen.
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