Über 50 Organisationen fordern ein wirksames EU-Bodenüberwachungsgesetz

Eine Woche vor der Abstimmung im EU-Parlament haben 51 Umwelt- und Bodenschutzorganisationen die Abgeordneten aufgefordert, dem EU-Gesetz zum Bodenschutz zuzustimmen. 60 bis 70 Prozent der europäischen Böden seien in schlechtem Zustand, was unter anderem auf das Fehlen eines speziellen EU-Rechtsrahmens zurückzuführen ist.
„Die Böden in Europa befinden sich in einer Krise, und das muss sich ändern”, betonen unter anderem Europäisches Umweltbüro, WWF, NABU, Client Earth, Bodenbündnis, Verband der Höhlen- und Karstforscher, Meine Landwirtschaft sowie der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring.
Die EU-Mitgliedstaaten brauchten einen Rechtsrahmen, um endlich die Krise der Bodendegradation in Europa angehen können. Nach der Zustimmung des Rates zu der Vereinbarung am 29. September fordern die Organisationen das Europäische Parlament auf, als verantwortungsbewusster Mitgesetzgeber zu handeln und die Vereinbarung zu besiegeln. „Gesunde Böden sind lebenswichtig, denn sie bilden die Grundlage für 95 Prozent unserer Nahrungsmittel", heißt es im Statement. Böden dienten zum Filtern und Speichern von Wasser, förderten das Pflanzenwachstum und seien entscheidend für die langfristige Widerstandsfähigkeit und Stabilität der Landwirtschaft, gerade auch angesichts zunehmender extremer Wetterereignisse.
Die Bodendegradation in Europa koste mindestens 97 Milliarden Euro pro Jahr, wobei die Kosten bei Untätigkeit die Kosten für die Umsetzung konkreter Schutzmaßnahmen um das Sechsfache übersteigen, so die Organisationen. „Die eigentliche Frage ist daher nicht, ob wir uns ein bescheidenes Bodenmonitoringgesetz leisten können, sondern ob wir uns eine fortgesetzte Zerstörung unserer Böden leisten können”, betonen die Verbände in ihrem Statement. Zumal die Kosten der Bodendegradation in erster Linie von der Landwirtschaft selbst und der Gesellschaft insgesamt getragen werden.
Der Umweltausschuss im EU-Parlament (ENVI) wird voraussichtlich am 20. Oktober abends über das Bodenmonitoringgesetz abstimmen. Die Abstimmung im Plenum ist für den 23. Oktober gegen Mittag vorgesehen.
NGO-Statement on the urgent need to adopt the EU Soil Monitoring Law
Unterstützt wird das NGO-Statement von:
- European Environmental Bureau
- Pesticide Action Network Europe
- France Nature Environnement
- Environmental Coalition on Standards
- Swedish Society for Nature Conservation
- Legambiente
- European Land and Soil Alliance
- Institute for Soil Conservation & Sustainable
- Agriculture, gesunde-erde.net
- Naturschutzbund Deutschland
- ECO-TIRAS International Association of
- River Keepers
- CEEweb for Biodiversity
- Friends of the Earth Europe
- ZERO - Associação Sistema Terrestre
- Sustentável
- European Bioeconomy Bureau
- Hellenic Institute of Speleological Research
- Institute of Circular Economy
- WWF EPO
- Ecologistas en Acción
- Basque Speleologists’ Union
- CAN Europe
- German Speleological Federation
- European Compost Network
- Environmental Pillar
- ClientEarth
- Latvian Fund for Nature
- CIPRA International
- Fondation pour la Nature et l’Homme
- Natuurmonumenten
- Green Impact
- Romanian Speleological Federation
- Suomen luonnonsuojeluliitto
- Carbon Market Watch
- Liga para a Protecção da Natureza
- BirdLife Europe and Central Asia
- Fédération Spéléologique Européenne
- European Cave Protection Commisssion
- Romanian Ornithological Society
- Natuurpunt vzw
- natur&ëmwelt a.s.b.l.
- Czech Society for Ornithology
- Mouvement Ecologique
- Umweltdachverband
- Fondation Partage Luxembourg
- Danish Society for Nature Conservation
- Lipu BirdLife Italia
- Deutscher Naturschutzring
- Meng Landwirtschaft
- Ëmweltberodung Lëtzebuerg asbl
- Jeugdbond voor Natuur en Milieu vzw
- Campagne "Ouni Pestiziden"
- Italian Speleological Society Cave Animal
- Campaign Coordinator