Umweltorganisationen positionieren sich zu natürlichen Kohlenstoffsenken
Landnutzungspolitik muss mit ambitionierten Zielen zum Klimaschutz beitragen

Landnutzungspolitik muss mit ambitionierten Zielen zum Klimaschutz beitragen
Berlin - Die Land- und Forstwirtschaft muss mit rechtlich verpflichtenden und ambitionierten Zielen einen deutlich größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten, fordern die Umweltorganisationen BUND, E3G, Greenpeace, Succow-Stiftung, WWF sowie der Dachverband Deutscher Naturschutzring (DNR). Denn die Landnutzung als natürliche Kohlenstoffsenke ist mitentscheidend, um das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu ermöglichen.
Der Bereich Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) soll laut dem erzielten Klima-Kompromiss von EU-Kommission, Rat und EU-Parlament zu einer Reduktion von mindestens 2,2 Prozent der heutigen klimarelevanten Emissionen bis 2030 beitragen. Auch auf nationaler Ebene soll es dem Entwurf des Klimaschutzgesetzes zufolge erstmals ein eigenes Senkenziel geben. Allerdings entwickelt sich der Sektor durch seine intensivierte Nutzung und durch die fortschreitende Klimakrise zunehmend zur Quelle von Treibhausgasen.
„Die Zielsetzung für die Netto-Senkenleistung von LULUCF muss unbedingt transparent bleiben und von Emissionen anderer Sektoren wie Energiewirtschaft oder Verkehr getrennt sein. Nur so lässt sich die Klimaschutzleistung sichern“, so die Verbände weiter.
Die reformierte Verordnung müsse zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Quellen und Senken für die unterschiedlichen Kategorien wie Wälder, Äcker, Grünland insbesondere auf Moorböden sowie Feuchtgebiete eigene Berichtspflichten sowie verbindliche Ziele vorgeben, die in einem transparenten Prozess zu erarbeiten seien. Durch eine umfassende ökologische Transformation der europäischen Landnutzung wäre eine Verdopplung der Senkenleistung von 300 auf 600 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent bis 2030 möglich.
Auch an die kommende Bundesregierung richtet sich das Positionspapier der Umweltorganisationen. Sie müsse einen neuen Ansatz für eine strukturell verankerte Ökosystempolitik durch eine neue „Landwendestrategie“ vorantreiben, um die LULUCF-Verordnung umzusetzen und die natürliche Resilienz der Ökosystemleistungen zu erhöhen. Nur durch die Ökologisierung der Land- und Forstwirtschaft und eine Einschränkung der Holzverschwendung ist eine sichere Erreichung des von der Bundesregierung geplanten Senkenziels möglich.
Die bestehende LULUCF-Verordnung soll an das 2030-Klimaziel angepasst werden, damit die EU bis spätestens 2050 klimaneutral wird. Die EU-Kommission will ihren Vorschlag dazu Mitte Juli im Rahmen des Fit for 55-Klimapakets vorlegen.
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